Bericht der Revolutionär organisierten Jugendaktion (ROJA) zur Demonstration der BerufsschülerInnen.
Nach den Ereignissen am Mittwoch den 31.05.17, regt sich erneut Widerstand gegen Abschiebungen.
An diesem Mittwoch wurde ein Schüler von Polizeibeamten aus der Berufsschule geholt, um noch am selben Tag nach Afghanistan abgeschoben zu werden. Seine MitschülerInnen wollten dies nicht widerspruchslos hinnehmen und solidarisierten sich. Sie protestierten friedlich und nahmen ihr Recht in Anspruch, mit einer Sitzblockade dieses unmenschliche Vorhaben zu verhindern. Im weiteren Verlauf erhielten die SchülerInnen Unterstützung von alarmierten GenossInnen und Passenten. Insgesamt trugen so ca. 300 Menschen ihren Protest auf die Straße.
Als dann das USK schließlich eintraf, wurde mit härtester Gewalt gegen die Menge vorgegangen. In typisch bayerischer Manier wurden die jungen Menschen weggeprügelt, mit Pfefferspray, Schlagstöcken und aggressiven Hunden angegriffen und verhaftet. Ein Genosse sitzt immer noch in Untersuchungshaft.
Der Schüler aus Afghanistan wurde am Boden schleifend in ein anderes Auto verfrachtet und weggefahren. Um ihn zurück in das angeblich sichere Land Afghanistan zu schicken, wo am selben Tag ein Anschlag in der Hauptstadt Kabul mehr als 90 Menschen das Leben genommen hat. Dass die Regierung den Flug nur gestoppt hatte, weil die deutsche Botschaft auch vom Anschlag getroffen wurde und die Mitarbeiter entlasten werden sollten, ist an Zynismus kaum mehr zu überbieten. → Artikel der Lokalpresse
Wieder einmal zeigt der Polizeieinsatz, dass der Staat nicht davor zurückschreckt, selbst SchülerInnen verprügeln zu lassen, um seine reaktionäre und lebensgefährliche Politik der Abschiebungen nach Afghanistan durchzuführen. → Video-Kommentar
Deshalb kam es am 02.06.17 zu einer Demonstration gegen Abschiebungen und Polizeigewalt. Gemeinsam sollte ein weiteres Zeichen gesetzt werden gegen die momentane menschenverachtende Politik. Mehr als 700 Menschen sind dem spontanen Aufruf gefolgt und haben sich am Berliner Platz in Nürnberg versammelt. In mehreren Reden und Spontanbekundungen haben junge Menschen von ihren Erfahrungen an diesem Tag berichtet, die Asylpolitik angeprangert und die Freilassung des noch immer in U-Haft Sitzenden verlangt. Viele hatten selbstgemalte Transparente und Schilder dabei. Um 16 Uhr startete die Demo und bewegte sich in Richtung Rathaus am Hauptmarkt zur Abschlusskundgebung. Währenddessen war die Stimmung gut, es wurden viele Parolen gerufen und die Polizei hielt sich zurück.
Immer öfter regt sich der Widerstand gegen die Asylpolitik und immer lauter wird der Ruf nach einer menschengerechten Behandlung, auch von geflüchteten Menschen. Die Demonstration zeigte wieder einmal, dass wir uns nicht durch Repression spalten lassen und nur durch einen gemeinsamen Kampf eine solidarische Welt möglich wird!
Ein Dank auch an alle GenossInnen und Mitmenschen, die sich in anderen Städten solidarisieren und zu Demos aufriefen!
Nürnberg ist überall – überall ist Widerstand!
Kein Mensch ist illegal!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.