Am Samstag, den 24. Juni, veranstaltete das regionale Bündnis gegen den Hamburger G20 Gipfel einen Aktionstag in der Nürnberger Innenstadt. Der Tag wurde von den verschiedenen BündnispartnerInnen gestaltet, die in ihren Reden und Aktionen die zerstörerische Politik der Herrschenden thematisierten, für welche auch das G20-Treffen in Hamburg steht.
Die Revolutionär organisierte Jugendaktion (ROJA) und die Prolos boten im Rahmen des Aktionstages unter dem Label „Fluchtursachen bekämpfen“ eine Straßentheateraktion. Neben Flugblättern hatten sie eine Luxusyacht mitgebracht, die von den global Ausgebeuteten mit Seilen über das Pflaster gezogen wurde, da es in der Nürnberger Fußgängerzone sehr wenig Wasser gibt. Gesichtet wurden an den Seilen unter anderem Bauern, IndustriearbeiterInnen, Servicepersonal und Landlose. Auf dem Boot befanden sich VertreterInnen der herrschenden Klasse, die von eigens mitgebrachtem Sicherheitspersonal geschützt wurden.
„Das Boot ist voll“
Immer wieder versuchten Menschen unter den höhnischen Kommentaren der Herrschenden, aufs Boot zu kommen. Dies wurde von unseren SoldatInnen, PolizistInnen und PersonenschützerInnen mit einiger Brutalität sehr engagiert unterbunden. Nach kurzer Zeit setzte sich die Yacht durch die belebte Fußgängerzone in Bewegung.
Leider gab es zunächst eine gewisse Personalknappheit bei unseren uniformierten und zivilen PersonenschützerInnen. Dies änderte sich nach einigen hundert Metern, da sich wieder einmal spontan Uniformierte der bayerischen Polizei an unserer Aktion beteiligten. Unsere herrschende Klasse auf der Yacht begrüßte diese Verstärkung ausdrücklich. Allerdings kam es zunächst zu kurzen Streitigkeiten zwischen dem neuen und dem von Beginn an beteiligten Schutzpersonal. (Kompetenzgerangel? Wer weiß…)
Auf dem Weg zurück zum Aktionstag mokierten sich die Sekt schlürfenden Herrschenden über ihre Lautsprecheranlage darüber, dass diese Linken beim G20-Gipfel in Hamburg wieder demonstrieren. Sie führten dies auf schlichten Neid zurück und meinten: „Ohne uns läuft hier ja gar nichts.“ Allerdings blieb das Boot in diesem Moment stehen. Die ausgebeuteten Klassen wollten offenbar nicht mehr mitspielen.
Im Anschluss wollten zwei der bayerischen Polizisten die herrschende Klasse direkt ansprechen. Nach einigen unverständlichen Sätzen ernteten sie dafür ein wohlverdientes „Sie machen das sehr gut! Wir sind stolz auf Sie! Weitermachen!“. Allerdings musste eine PersonenschützerIn die uniformierten Fans – ruhig, aber bestimmt – auffordern, Abstand zu halten. Unmittelbarer Zwang musste zum Glück aber nicht angewendet werden.
Gegen Ende des Aktionstages unterhielt sich die herrschende Klasse auf der Yacht ein weiteres mal vernehmlich über Deals mit Erdogan, das Führen von Kriegen für Profitinteressen, Lohndrückerei und das Hamburger Treffen ihres politischen Personals zur Wahrung ihrer Interessen.
Während die herrschende Klasse noch Ansprachen hielt, versuchten immer mehr Ausgebeutete das Boot zu stürmen. Zunächst konnte sich das Sicherheitspersonal des Ansturms noch erwehren. Doch nach einigen Rangeleien gelang es den Ausgebeuteten, die Yacht zu erobern. Unter dem Applaus der zahlreichen Umstehenden ermächtigten sie sich der Mikrophone und skandierten „Klasse gegen Klasse! Krieg dem Krieg! Kampf dem Kapital bis der Frieden siegt!“
Im Anschluss wurde die geenterte Yacht komplett zerstört. Die Lautsprecheranlage und die Mikrophone behielten die Ausgebeuteten – denn die brauchen sie noch.
Die Pressemitteilung des regionalen Bündnisses findet ihr hier.
Wir sehen uns in Hamburg!
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