Liebe Freundinnen und Freunde,
auch in diesem Jahr werden weltweit wieder Millionen von Menschen am
„Internationalen Kampftag der ArbeiterInnenklasse“ auf die Straßen gehen.
Dieser Tag ist nach wie vor ein unverrückbares Symbol für den Kampf der Lohnabhängigen gegen die Herrschenden. Immer wieder muss daran erinnert werden,
dass unzählige Errungenschaften der Menschen im 21. Jahrhundert in den letzten hundert Jahren in blutigen Kämpfen, Streiks, Aufständen, Protesten, später dann durch mühevolle Verhandlungen organisierter Gewerkschaftsverbände oder wilde Streiks,
denjenigen abgetrotzt wurden, welche aufgrund ihrer ökonomischen Position als
Kapitalist*Innen gezwungen sind, nicht den Mensch, sondern den Profit und das Kapital
an die erste Stelle ihrer Entscheidungen zu stellen. Sicherlich umfasst die inhaltliche
Gesamtheit dieses Kampftages auch jene Menschen, welche auf Sozialleistungen
angewiesen sind. Menschen die als Leih- oder Zeitarbeiter ihr Leben fristen müssen,
sowie sämtliche Menschen, welche in dem immer größer werdenden Niedriglohnsektor
beschäftigt sind, werden allerdings in der Gesellschaft häufig übersehen.
Nicht zu vergessen sind auch die zehntausenden Wohnungslosen in der Bundesrepublik
oder die vielen Geflüchteten.
Aufgrund der immer effizienteren Ausnutzung der
Arbeiter*Innen, technischer Erneuerungen, sowie einen sich dadurch stetig veränderten
Arbeitsmarkt sind viele Menschen in der Gesellschaft hierzulande aufgrund der Totalität
der herrschenden Ökonomie überflüssig geworden. Die Arbeitgeber*Innen, deren Parteien, Lobbyverbände, gesellschaftliche und soziale Institutionen und die Rechtsprechung werden nicht müde, das Bild in der Gesellschaft aufrecht zu erhalten, dass jene Personen selber schuld seien. Ihnen wird zunehmend das Existenzrecht, bzw. das Recht, in der Gesellschaft als gleichwertige Menschen leben zu dürfen, abgesprochen. Drakonische Sanktionen beim Jobcenter, Kürzungen von Sozialleistungen jeglicher Art, städtische Vertreibungspolitik von suchterkrankten Menschen oder Wohnungslosen sprechen Bände.
Um den stetig wachsenden Heer von ökonomisch austauschbaren bzw. überflüssig
gewordenen Menschen ohne tatsächliche Perspektive auf ein würdiges Menschenleben
ein breites Forum zu geben, veranstalten wir am 2. Mai den
Kampftag der ÜBERFLÜSSIGEN.
Wir werden uns mit einer Selbstverständlichkeit einen zentralen Platz der Regensburger
Innenstadt nehmen, um mit diversen sozialen Initiativen, politischen Gruppen und
Organisationen, mit Freunden und Bekannten ein großes Wohnzimmer zu errichten,
um dadurch zu symbolisieren, dass wir nicht wegzudiskutieren sind.
Essensausgabe, Bands, Stände und ein Bühnenprogramm werden den Tag bestimmen.
Sofern DU dich angesprochen fühlst, freuen wir uns, wenn du daran teilnehmen möchtest.
Überlege dir, wie du den von uns angemeldeten Straßenzug nutzen möchtest und sorge
dafür, dass es dann auch passiert. Der Ignoranz, der Dekadenz, dem Kaufrausch und der
derzeitigen Verwertungslogik setzen wir Solidarität, Freundschaft und Kreativität entgegen.
„Die einzige Freiheit,
die ein*e Lohnarbeitende*r
noch hat, ist selbige niederzulegen!“
Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen.