Am 27.07.2019 sind 300 AntifaschistInnen aus ganz Bayern dem Aufruf der Sozialrevolutionären Aktion Regensburg gefolgt, um in Schwandorf gegen die faschistischen Umtriebe vor Ort auf die Straße zu gehen. Immer wieder provozierten am Rande der Demonstration vereinzelt Nazis und die Bullen gingen auf die bereits beendete Kundgebung mit Schlagstöcken und Pfefferspray los.
Nazis sind nicht nur ein Problem der großen Städte. Gerade in Bayern machen sich seit Jahren immer mehr faschistische Strukturen im ländlichen Raum breit. Doch gerade hier verlaufen sich oft die antifaschistischen Aktivitäten und der rechten Hetze wird wenig bis gar nichts entgegebracht. So konnte sich auch in Schwandorf die „Prollcrew“, ein Ableger des seit 2012 verbotenen „Freies Netz Süd“, nahezu unbehelligt breit machen. Sie fahren regelmäßig auf rechte Aufmärsche, stehen der mörderischen „Blood and Honour“-Struktur nahe, organisieren Rechtsrockkonzerte in Schwandorf und Umgebung, unter anderem im Sportheim des TSV Klardorf, in dem ein Mitglied der Prollcrew auch als Jugendtrainer aktiv war. Unter dem Motto „Unsere Stadt – Unsere Regeln“ bedrohen und verprügeln die organisierten Nazis der „Prollcrew“ seit Monaten Personen, die nicht in ihr Weltbild passen. Kein unbekanntes Problem in Schwandorf, nur ein unbeachtetes.
Der Sozialrevolutionären Aktion ist es hingegen gelungen, zum
27.07.2019 300 AntifaschistInnen aus Städten wie München, Nürnberg,
Regensburg, Bayreuth und Ingolstadt zu mobilisieren, um mit einer
ausdrucksstarken Demonstration Solidarität mit den antifaschistischen
Kräften vor Ort zu üben. Auch SchwandorferInnen beteiligten sich an der
Demonstration, um endlich geschlossen und öffentlich den rechten
Umtrieben in ihrem Städtchen eine entschlossene Absage zu erteilen.
Lautstark und entschlossen lief die Demonstration vom Bahnhof ausgehend
eine Runde durch die Schwandorfer Innenstadt zurück zum Bahnhof. Am
Rande versuchten Rechte immer wieder, zu provozieren und
AntifaschistInnen zu fotografieren. Die Bullen unternahmen herzlich
wenig gegen die Provokateure, vermutlich in der Hoffnung
kriminalisierbare Reaktionen herbeizuführen. Als diese aber ausblieben
und die Demonstration beendet wurde, gingen die Bullen mit
fadenscheinigen Begründungen in die sich auflösende Menschenmenge rein
und eskalierten die Situation schließlich selbst. Mit Schlagstöcken und
Pfefferspray wurden willkürlich alle attackiert, die in Reichweite
waren. Etliche DemonstrantInnen wurden verletzt und vier verhaftet, um
der Presse das nötige Material zu liefern, eine weitere Gewaltorgie der
Polizei ins gewünschte Licht zu rücken.
Etwa 30 Leute zogen daraufhin zur Wache in Schwandorf, um weiterhin
Solidarität zu zeigen und den Nazis, die in kleinen Gruppen unterwegs
waren, keine Möglichkeit zu bieten, die Entlassenen abzufangen, um an
ihnen ihre Gewaltfantasien ausleben zu können.
Wir bewerten die Demonstration als vollen Erfolg und möchten sie als Zeichen verstanden wissen, dass die antifaschistischen Kräfte auf dem Land nicht alleine gelassen werden und den Nazis kein Raum gegeben wird, ihre Hetze und faschistische Ideologie unbehelligt zu verbreiten. Gerade dort, wo die fortschrittlichen Kräfte der Gesellschaft offen attackiert und eingeschüchtert werden, müssen wir zusammenhalten. Wir sind viele und uns gibt es überall. Organisiert euch, wo ihr seid und vernetzt euch über die Grenzen von Stadt und Land hinaus! Nur gemeinsam können wir den rechten Terror ein für alle mal stoppen!
Nicht ihre Städte – und mit Sicherheit nicht ihre Regeln.
Neonazis aus der Wohlfühlzone jagen!
Keinen Fußbreit den FaschistInnen – ANTIFA in die Offensive !
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