Im vergangenen Jahr, genauer am 27.07.2019, beteiligten sich etwa 300 Antifaschist*innen an einer antifaschistischen Demonstration in Schwandorf in der Oberpfalz. Die Demo mit dem Motto: „Oberpfalz Entnazifizieren – Antifa in die Offensive!“ richtete sich gegen die lokale Neonazi-Gruppierung „Prollcrew Schwandorf“ (ehemals: Freies Netz Süd, inzwischen: Bollwerk Oberpfalz), die bis zum Zeitpunkt der Demo ungestört in subkulturellen Bereichen und in den örtlichen Sportvereinen agieren konnten. Unter anderem organisierte die Gruppe Rechtsrockevents im Umfeld Schwandorfs und unterhielt beste Kontakte zu Combat 18 (C18), einer der am besten vernetzten militanten Nazistrukturen in Deutschland und weltweit.
Nach der Beendigung der bis dahin friedlich verlaufenen Demonstration durch den Versammlungsleiter kam es zu massiven Repressionen. Nur einige Sekunden nach dem Ende der Demonstration stürmten mehrere Polizeibeamte in die Menge, griffen Genoss*innen ohne Vorwarnung mit Pfefferspray und Schlagstöcken an. Gerechtfertigt wurde diese massive, unverhältnismäßige Eskalation durch eine angebliche Vermummung eines Demoteilnehmers – vor Beginn der Demonstration. Mehrere Antifaschist*innen wurden vorläufig in Gewahrsam genommen und angezeigt, einige wurden durch die Schläge und das Pfefferspray verletzt. Dieses Vorgehen überrascht kaum, nachdem bereits zuvor vereinzelten Prollcrew-Mitglieder, die am Rande der Versammlung anzutreffen waren, ungestört von der Polizei Videoaufnahmen der Demonstrationsteilnehmer*innen anfertigen konnten.
Nichts Neues in Schwandorf, der Stadt, in der seitens der Bevölkerung wenig und seitens der Behörden seit Jahren gar nichts gegen die Umtriebe der offen rechtsradikalen Gruppierung unternommen wurde. Trotz der hohen Repression kann die Demo als voller Erfolg gewertet werden. Einmal ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt, kam es zu Distanzierungen von der Nazibande, Austritten und Übergriffen innerhalb der Prollcrew, Konzerte der Faschist*innen werden regelmäßig verhindert. Das lokale Bündnis gegen Rechts tritt wieder verstärkt in Schwandorf und Umgebung auf und verhindert eine Rückkehr der Prollcrew in den Schatten ihrer bürgerlichen Existenzen.
Die Verfahren gegen einige der Antifaschist*innen laufen allerdings noch immer, weshalb wir euch hiermit zur solidarischen Unterstützung der Angeklagten aufrufen, um die hohen Kosten decken zu können.
Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Beteiligt euch mit einer Spende an den Repressionskosten!
Nutzt hierfür das angegebene Konto unter dem Verwendungszweck „Entnazifizierung“.
Rote Hilfe e.V. OG Regensburg
IBAN: DE23 4306 0967 4007 2383 11
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank
Kein Fußbreit den Faschist*innen!
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